SS 2022 Stein, was willst Du sein?
Lisa Brolli, Ruben Tschernutter.
Das Institut
Das Institut Beginnt man, einen Stein auf den anderen zu legen, offenbart sich bereits, was er von uns will. Liegt er bündig, beginnt er zu fließen. Steht er über, legt er frei und deckt er zu, zieht sich zurück oder drängt sich auf, ist schüchtern oder neugierig. Ragt er vertikal in die Höhe oder legt er sich in die Horizontale, so determiniert er die Richtung die wir fühlen. Mit diesem ersten Stein auf dem Anderen beginnt eine unmittelbare Entscheidung, die uns im Umgang mit jedem Weiteren abverlangt wird. Das Kollektiv entsteht rasch, aber jede Veränderung ändert seine Aussage. Das Institut behält sich, was der Stein vorgibt, und nimmt es in einen anderen Massstab mit. Die Abtreppung nach unten und Auflösung nach oben nehmen ein und dieselbe Entscheidung zwischen 2 Steinen und übertragen sie auf Tausende.
Die 3 Hauptkörper greifen ineinander, wie es der Stein verlangt. Sie behalten ihre Individualität, wie es der Stein erlaubt. Sie begleiten sich am Weg in die Höhe, ohne sich gegenseitig aufzuhalten. Sie beginnen in der Schwere des Gebauten und verabschieden mit dem letzten Stein den greifbaren Raum. Auf der Suche nach Erkenntnis bedienen sich die Forschenden, Lehrenden und Lernenden denselben Mitteln wie der Stein. Sie festigen ihre erschlossenen Fundamente, um darauf neue zu bilden. Sie tragen eine autonome Bedeutung in sich aber können nur im Kollektiv gedeihen. Der Stein ist bei uns, was er immer sein wollte.
Projekt: Lisa Brolli, Ruben Tschernutter
Studio Stein, was willst Du sein?