Der moderne Zweckbau
SS 2021
151.777 Projekt
Alexandra Isele und Büşra Köroğlu
Studio Rechbauer [AT02100], TU Graz
Einführung am Freitag 05.03.2021 um 10:00 Uhr
Nicht mehr Haus, sondern Vorrichtung
Es geht etwas rein, es kommt etwas heraus. Dazwischen ist die Herstellung, davor die Anlieferung, am Ende der Versand. Überwacht und koordiniert wird das Ganze im Büro der Fabrik. Hier ist es nicht laut, nicht schmutzig, aber man kann die Produktion von hier oben sehen, das Brummen spüren. Das grosse Tor macht sich bemerkbar, öffnet sich mit lautem Quietschen, und gibt den Blick auf den Vorplatz frei. Gleich neben dem Büro ist der Frühstücksraum für die Angestellten. Hier wurde letztes Jahr das 140-jährige Firmenjubiläum gefeiert. Seit damals hat sich viel verändert. Die neue Maschine verlangte nach mehr Raum. Ein neues Gehäuse entstand, ein moderner Zweckbau, nach Adolf Behne Spielzeug und Werkzeug zugleich. Nicht mehr Haus sondern Vorrichtung. Wenn der große Kran sich bewegt, hat man das Gefühl das ganze Haus tut es ihm gleich. Die Last des Krans und der Struktur des Gebäudes werden eins. Morgens, wenns zur Arbeit geht, kann man dieses Geschöpf schon von weitem sehen. Man spürt selbst im Vorbeifahren, dass hier etwas geschaffen wird, und nicht bloss gelagert. Der Körper hat Organe. Aber ohne bewussten Ausdruck, wie es scheint. Trotzdem anders. Aber wo nun innen und aussen ist, wo die Hülle sitzt, ist von hier schwer zu sehen, dazu hätte man im Kreisverkehr eine Ausfahrt früher nehmen müssen.
Nicht mehr Vorrichtung, sondern Maschine
Da steht sie, die neue Maschine. Aus winzigen Schrauben und raumgreifenden Fertigelementen zusammengebaut. Nicht nur ihr Zweck lässt sie erstrahlen, es ist auch ihre Gestalt. Und logischerweise bewegt sich etwas an ihr, sogar ein erheblicher Teil.
Nicht mehr Maschine, sondern Hülle
Die Fabrik ist ein modernes Objekt. So wie sie dasteht, scheint sie nur aus Vorderseiten zu bestehen. Was verkörpert sie? Ihr Inneres? Ähnelt ihr äusserer Ausdruck der Maschine im Innern? Eine Komplexität im Lesen der Form ist unbestritten.
Nicht mehr Hülle, sondern Struktur
Zwischen Hülle und Struktur besteht keine immer gleiche Beziehung. Nicht das eine verhüllt das andere noch das andere stützt immer das Kleid. Vielmehr spürt man ein Bauteil durch das andere. Eine fast palladianische Transparenz entsteht.
Arbeit vorwiegend in Zweier-Gruppen.
Arbeitsort ist das Studio Rechbauer, zwei großzügige Räume, direkt am Institut angeschlossen.
Verpflichtende Wahlfächer
140.804 SE Neue Werkstoffe und Bauweisen von Tragkonstruktionen
151.821 SE Licht und Beleuchtung