MAST Master Module in Art, Science and Technology

Im April 2018 startete das von Creative Europe geförderte Projekt „MAST Master Module in Art, Science and Technology für experimentelle und interdisziplinäre Lehre mit Beteiligung unseres Institutes, unter der federführenden Leitung von Nayari Castillo-Rutz und Franziska Hederer. Weitere universitäre Projektpartner sind die University of Nova Gorica, School of Arts (SI) und das M-ITI Madeira Interactive Technologies Institute (PT). Zudem sind noch drei NGOs beteiligt: CCA – Croatian Cultural Alliance (HR), CAE – Culture Action Europe (BE) sowie das Kersnikova Institute (SI).

Ausgangslage für dieses Projekt war für uns der Ansatz, Architektur über die Eigenständigkeit ihrer Disziplin hinaus als einen Seismographen zu verstehen, der die Intelligenz und die Kraft einer Epoche zum Ausdruck bringt, hinsichtlich eines Verständnisses über das Ineinanderwirken von Kunst, Wissenschaft und Technologie.

Um dies zu formulieren durchzieht in diesem Projekt das Prinzip des Raums alle Maßstabsebenen der gebauten Welt. Von der urbanen Landschaft, über die Stadt bis hin zum Haus. In diesen Räumen wachsen wir auf, wir handeln in ihnen und eigenen uns diese an. In ihnen formt sich nicht nur das Individuum sondern eine ganze Gesellschaft.

Wirken Kunst, Wissenschaft und Technologie sinnvoll ineinander, so bedeutet dies, dass Prozesse der Gestaltung, die eben genau diese Räume formen, entschieden über die bloße Organisation von Programmen, Funktionen und Prozessen hinausgehen; Ja diese sogar zugunsten einer körperhaften, ebenso wie räumlich und strukturellen Vorstellung in den Hintergrund rücken.

Aus der Korrespondenz dieser drei Disziplinen stellen sich Fragen nach Verhältnismäßigkeiten, wie einzelne Teile oder Elemente, welche die Gestaltungsprozesse unserer gebauten Welt in den unterschiedlichsten Maßstäben ausmachen, zueinander stehen, welche Aussage sie treffen, welche Atmosphäre sie vermitteln und wie sie die räumliche Szene prägen.

Umberto Eco hat in seinem Buch Einführung in die Semiotik die Architektur als die „Kunst Raum zu artikulieren“ bezeichnet. Damit stellt er kompositorische Fragen an die Architektur. Werden diese in Entwurfsprozessen ernst genommen, so hat ihre Beantwortung das Potential aus einer Eigenschaftslosigkeit unserer Architekturen respektive Räume heraus zu führen, und so zu einer beseelten, geistreichen und zugleich gebauten Welt einen durchaus wesentlichen Beitrag zu leisten.