SS 2021 Kosmos der Dinge
Friederike Decker, Lena Kaschnig.
Es beginnt wo manches endet.
Wenn die Funktion stirbt bleibt die Form im Stillstand zurück. Entkoppelt vom Sinn macht sie sich auf die Reise, sich neu zu erfinden. Gefunden am Gerätefriedhof. Inmitten von Mechanik und Metall.
Ein langsames Kennenlernen. Von Außen nach Innen vordringen, die einzelnen Elemente loslösen, befreien aus dem zusammenhängenden System. Jeder Mitspieler ist Teil eines Ganzen, fügt sich ein, hält zusammen oder separiert. Seine Existenz ist unabdingbar, doch verschmolzen und versteckt, einem übergeordneten Mechanismus untergeordnet.
Unvorhersehbar und überraschend ist die Gestalt der Teile, ohne Zweifel an ihr zu lassen. Selbstbewusst ist ihr Ausdruck, der durch vormalige Aufgaben bestehen blieb.
Keine Form, weder adaptiv noch ausgespart, fühlt sich, ob seiner präzisen Setzung, überflüssig an.
Die Legitimation erfolgt durch die Stärke der Sprache im Ausdruck.
Ineinanderfließende weiße Körper, erhöht und abgesetzt, halten
sich an keine orthogonale Ordnung. Im Vordergrund impliziert der Riegel Beweglichkeit und Mechanik an erster Stelle. Dahinter entsteht ein Dialog der zwei unterschiedlich gefassten Türme. Der Große spielt mit offenen Karten, gibt ungeniert sein Inneres preis, während der andere mit eiserner Miene verschlossen verweilt.
Langsame Annäherung lässt bereits Kern erahnen. Schicht um Schicht sich hocharbeitend, um ans Innere zu gelangen.
Auf den Schultern der unscheinbar Verschlossenen liegt die Wichtigkeit erhaben.
Mysteriös und geheimnisvoll wächst die Figur empor.
Sie ist in Bewegung. Mit würgendem Griff umschließt das ineinander verwobene Weiße die schwere Mitte.
Entzweit türmen die Beiden, im vertikalen Hochgeragten, stehts verbunden durch ihre Korrespondenz.
Wie ein Gespräch über den Wolken hallt es durch Schlitze und Löcher bis zu den Füßchen hinunter.
Im wagen, kleinteiligen Aufeinandertreffen ergibt sich ein ruhendes Zusammenspiel in der Balance.
Projekt: Friederike Decker, Lena Kaschnig
Studio Kosmos der Dinge