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SS 2021:
Tierisch

SS 2021
151.805 Raum Material Detail mit 151.812 Möbelbau und 151.816 Materialkunde
Nayarí Castillo-Rutz, Rainer Eberl und Franziska Hederer
Holzwerkstatt [NAEG150], Lessingstraße 25, TU Graz
Einführung am Donnerstag 15.04.2021 um 13:00 Uhr

In einer Welt in der Krise, in der Umweltfragen von großer Bedeutung sind, ist die Entwicklung von Architektur für eine bessere Zukunft zwingend erforderlich. Innerhalb dieser Zukunftsarchitektur ist die Schaffung von angemessenen Räumen für das ökologische Gleichgewicht wichtig - z. B. gute Lebensumgebungen, die das Zusammenleben mit anderen Lebewesen fördern.

Wenn wir uns dazu entschließen, den von Fitz & Krasny (2019) in Critical Care ­­- Architecture for a broken planet geprägten und diskutierten Begriff der „ökologischen Achtsamkeit“, als das Verständnis, beim Entwerfen auf die Umwelt zu achten und diese zu schonen, beizubehalten, ist es möglich, Strukturen zu schaffen, die kohärent und wohlwollend mit der Natur sind und die die Notwendigkeiten und bereits vorhandenen Möglichkeiten für natürliche Konstruktionen berücksichtigen. Wie sehen die Lebensräume von Wildtieren aus? Was können wir von unseren natürlichen Mitbewohnern in Bezug auf Konstruktionsstrategien lernen? Können wir für die Notwendigkeiten der Natur gestalten? Ist es möglich, Strukturen zu schaffen, die die Natur einladen?

In einem Kompendium der Möglichkeiten für Tierarchitektur, vom Zoo bis zum tierischen Lebensraum, untersucht, analysiert und interpretiert diese experimentelle Klasse existierende und imaginierte Strukturen für wilde und domestizierte Tiere, um deren Lebensstrategien und Notwendigkeiten zu verstehen und gestaltete Räume der Begegnung zu schaffen. Bestehende Konstruktionen von/für wilde und domestizierte Tiere (z.B. Nistplätze, Brutkästen, Insektenhotels, Bienenstöcke u.a.) werden als Inspiration für neue architektonische Formen genutzt. Tiere als Architekten und Architektur für Tiere. Die Entwicklungen werden im Rahmen der LV untersucht und entworfen und im Rahmen von RMD umgesetzt.

Unser experimentelles Klassensystem würde sich folgenden Themen widmen:

Forschung - Untersuchung bestehender und geschaffener Wild- und Haustierhaltungen (Vorlesung und Gruppenarbeit)

Ort-findung - Ein Teil der Untersuchung wird sich um den richtigen Platz für die Entwicklungen drehen (Vorlesung und Gruppenarbeit)

Entwurf - Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen sollen differenzierte Strategien für Nistplätze, Brutkästen und Beuten entworfen werden. (2 Vorlesungen + Gruppen-Design-Labor)

Konstruieren - Workshop zur Realisierung der entworfenen Strukturen (drei Tage intensives Konstruktionslabor)

Präsentation - um den Prozess zu zeigen und zu diskutieren und einerseits die Objekte (RMD-Studierende) und andererseits die dazugehörigen Texte (alle Studierenden der LVs) zu präsentieren.

Die Vorlesung ist in fünf Abschnitte unterteilt: vier theoretisch-praktische Vorlesungen und eine Abschlusspräsentation. Die Studierenden sind gleichzeitig in beiden Vorlesungen eingeschrieben und sollen zwei Ergebnisse produzieren: einen gemeinsamen Gruppenentwurf für einen Tierarchitektur (Skizzen und Text) und einen abschließenden Text für den Präsentationstag (Abschlussprüfung).

Die RMD-Studenten müssen die fünf Vorlesungen und das Konstruktionslabor besuchen, um eine Note zu erhalten. Sie werden neben den Anforderungen der Vorlesungen, das entworfene und konstruierte Objekt abliefern.

SS 2021:
Tierisch
Skizze Eddie's House, Frank Lloyd Wright, 1957
Pläne Eddie's House, Frank Lloyd Wright, 1957
Eddie's House, Frank Lloyd Wright, 1963
Pipi bat house, Supermundane

SS 2021:
Results

Hier die Ergebnisse der Studierenden.





Leise stimmst Du ein und summst,

dem Rauschen der Blätter nicht nach

- doch die Vögel nicht übertönend.

Deine Melodie ein Hauch von Nichts, doch geworfen ein Schleier aus Seide

- Dein Gesang mich in Geborgenheit hüllt.




Das Quadrat und die Symmetrie sprachen über Perfektion.

Sie stritten, wen möge sie wohl am meisten begehren.

Ein Wettkampf entfacht, beide präsentieren und spielen sich.

Doch die Perfektion nicht beeindruckt, ihre Wahl war getroffen.

Ihre Welt sich nur mehr um die Kugel kreist.

Friedericke Decker, Jaqueline Melcher






Everything is constructed or made surrounding the needs of an animal, with regards of the natural aspects in mind.

Enrichments within an animal enclosure to help improve their welfare.

Designing in a way to make the maintenace as easy as possible.

Providing opportunity for people to interact with animals.

Easy transition and connection between outdoor and indoor, safe and dry sanctuary with natural soil and vegetation.

Emir Hadzipasic, Amel Beslagic


Natur Raum geben.

Diverses Leben ermöglichen.

Vielseitige Funktionen erheben sich über den Selbstzweck – Raum für Tier, Raum für Mensch und Raum für Natur.

2 Module bilden die Grundform, sich ineinander verzahnend, zusammengehörend, jedoch unterschiedliche Funktionen aufweisend.

Dienend und Sinnerfüllend. Entspannt positioniert. Dem Fundament entrückt – eine scheinbar willkürliche Anti-Struktur der Natur.

Ein Spiel aus Homogenität und Unterbrechungen der Struktur, welche immer einen Sinn haben und immer auf den Ur-Zweck zurückzuführen sind –

Natur Raum lassen.

Franziska Vey, Flora Flucher, Astrid Handler



Als Grundlage das griechische Kreuz, das Rechteck, das Quadrat und der Kreis.

Angeordnet in der doppelten Symmetrie, in alle vier Richtungen die gleiche Erscheinung.

Kein Hinten, nur Vorne. Der Bezug zur Natur, die Verbundenheit zur Landschaft.

Die Kuppel, das Zentrum, das Licht von oben, das Göttliche.

Vier Tempel und doch ein Haus.

Henrik Diekers, Jeremias Kappenberg


Mehr Scheune als Haus.

Das Außen als Scheune, kein Anschein was sich Innen verbirgt.

Zwei Zonen, zwei Lichter, zwei magische Räume.

Geöffnet die Ecken, geschlossen die Seiten.

Aus Außen wird Innen, aus Innen wird Außen.

Teil des Ganzen und trotzdem präsent.

Mareike Kaya Mitwollen, Verena Forstner


Ein Hühnerstall am Rande zwischen Licht und Dunkelheit.

Zwei Fenster gegen Norden, indirektes Licht umarmt die Hühner, die Blumen unseres Entwurfs.

Eine Wand klappt auf, wie ein auskragendes Dach werden die Grenzen des Hühnerstalls erweitert, verschoben und verwischt.

Innenraum geht über in Außenraum, die Klappe bietet Schutz vor Regen und vor Sonnenlicht, im Winter und im Sommer.

Eine Form reduziert auf das Wesentliche, die Oberflächen sind roh und die Konstruktion dient den Details.

Warme und kalte Materialien komplementieren sich.

Matea Ladicki, Hanna Felicia Ryd


Palladios Idee der absoluten Symmetrie als Grundlage.

Innen dienend. Außen verspielt.

Rampen definieren die Form und führen die Hühner in und auf die Villa.

Auf Stelzen ruhend bietet die Villa Schutz vor Feind und Wetter.

Morgensonne durchdrungen öffnet sich die Villa, bei Dämmerung schließt sie und bietet Schutz.

Paul Connert, Martin Pelzmann