Der Technikraum ist der einsamste Ort des Hauses. Verborgen irgendwo im Keller, am Ende des Ganges, hinter einer dicken Brandschutztür, bedient er nur das Haus selbst, kaum mehr seine Bewohner. Er ist befüllt mit Dingen, die in der Hierarchie unterhalb der Struktur des Hauses stehen, seinen Elementen untergeordnet sind... Infra-Struktur eben.

Dieses Semester werden wir erproben, was diese Dinge, diese Neben-Strukturen für den Ausdruck des Hauses bedeuten, könnten wir für einen Moment ihre maßstäbliche Unterlegenheit vergessen und sie zu dessen tatsächlicher Struktur erklären.

Wir erkennen Fußbodenheizungsverteiler, Unterputzspülkästen und Pluvia-Regenwassereinläufe als räumliche Gebilde, holen sie aus dem tiefen Dunkel der Vorsatzsschalen und Zwischendecken und geben ihnen eine Fassade.

Dabei geht es nicht um bloße Zur-Schau-Stellung, sondern um die subtile Vermittlung zwischen Innerer Struktur und Äußerer Präsenz.

Anhand des Entwurfs einer Hülle reflektieren und bewerten wir den inneren Aufbau dieser Dinge, die wir immer spüren aber niemals sehen.

»When your house contains such a complex of piping, flues, ducts, wires, lights, inlets, outlets, ovens, sinks, refuse disposers, hi-fi reverberators, antennae, conduits, freezers, heaters–when it contains so many services that the hardware could stand up by itself [...] why have a house to hold it up?«

(Reyner Banham: A Home is Not a House)