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WS 2021:
Öffnungen
WS 2021
151.513 SE Workshop
Tibor Bielicky, Ellena Ehrl, Jan Engelke,
Lukas Fink und Tobias Fink
Einführung am Mittwoch 29.09.2021 um 9:00 Uhr
Jedes Jahr im Spätherbst bietet unser Institut zwei einwöchige Workshops an.
Dazu laden wir jeweils externe Gäste ein. Sie haben ihre eigene, aufregende Sicht auf die Dinge, geben uns neue Werkzeuge an die Hand und öffnen den Diskurs an unserem Institut.
Zusammen mit unseren Gästen wählen wir ein Thema oder einen Begriff, um den sich die Woche dreht.
Diesmal, im Wintersemester 2021, geht es um die Öffnung. Ohne Öffnung kein Haus, keine Stadt, keine Architektur. Die Öffnung gehört zu den fundamentalen Dingen unseres Fachs. Dabei ist sie zunächst gar nichts Physisches. Sie ist etwas in etwas. Oft in einer Wand oder Mauer. Öffnung ist aber auch eine Handlung. Dabei gilt die Öffnung stets als etwas Positives, ganz im Gegensatz zu ihrem Gegenteil, der Schließung.
In zwei Gruppen arbeiten wir an Öffnungen — in Graz, in der Werkstatt, in der Stadt, drinnen und draußen, praktisch und experimentell.
Eine Gruppe wird von Elena Ehrl und Tibor Bielicky geleitet. Die andere von Jan Engelke, Lukas Fink und Tobias Fink.
Seit 2014 arbeiten Ellena Ehrl und Tibor Bielicky an Projekten, in unterschiedlichsten Massstäben, in Theorie und Praxis, die sich in den Bereichen Architektur, Urbanismus, Design, Research, Publikation und Ausstellung bewegen. Als Gründer:innen der Architektur-Magazine und -Plattformen Planphase, Superposition, und Recording America untersuchen sie transdisziplinär die Grenzen von Architektur, Urbanismus und Subkultur. Die Teilnehmer:innen des Workshops werden sich dem Thema multimedial nähern und im Kontext von Architektur, Urbanismus, Subkultur und Research praktische Ansätze verfolgen.
ANA (Architektur Narration Aktion) ist ein Zusammenschluss von Architekt*innen, Forscher*innen und Autor*innen. Mit narrativen Strategien versucht ANA engagiert, phantasievoll und aktivistisch die Wahrnehmung und Bedeutung von Gebäuden und Orten zu beeinflussen. ANA setzt sich dabei für eine heterogene und pluralistische Stadt ein. Lukas Fink (Zürich), Tobias Fink (München) und Jan Engelke (Berlin) werden mit den Teilnehmer*innen des Workshops “Öffnungen” architektonischer Objekte in Graz zum Ausgangspunkt nehmen, um (mit) Narrationen zu entwerfen und gemeinsam in Aktion zu treten.
Öffnungen
Results
Workshop WS 2021 "Öffnungen"
"Eine Öffnung. Ein Ort entsteht an einem Nicht-Ort. Ein Stelle innerhalb des großen Raumes der Gesellschaft. Nicht privat - öffentlich, aber dennoch intim. An der ungenutzten Rückseite einer Bushaltestelle öffnet sich eine neue Vorderseite. Diese Öffnung hat Platz und Raum für Dich und Deine Freunde. Welchen Eindruck erweckt ein Raum an einem Nicht-Ort? Öffnet er einen Ort? Ist Architektur eine Baumkrone im Schneegestöber der Stadt?"
- Oskar Iber, Klaus Legenstein
Die Studierenden arbeiteten in zwei Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten an dem Thema Öffnungen. Die Ergebnisse wurden gemeinsam bei einem Stadtspaziergang präsentiert.
Zu Beginn machte sich eine Gruppe in der Grazer Innenstadt auf die Suche.
Jede mögliche Art von Öffnung wurde untersucht, unabhängig von ihrem Maßstab. Dabei geht nicht nur um das Objekt selbst, sondern besonders um die Performanz der Öffnung.
Was macht die Öffnung?
Welches ungesehene Potenzial hat sie?
Gemeinsam wurden die gesammelten Fotos und Skizzen der gefundenen Öffnungen diskutiert.
Ziel war es, eine Erzählung zu entwerfen, die neue Perspektiven eröffnet und der Öffnung eventuell einen neuen Sinn verleiht.
Display Windows
UABs, „Ugly Austrian Buildings“. So sollten die Gebäude in Graz betitelt werden, welche zwischen den 1950er und 1980er Jahren errichtet wurden.
Heute werden sie in vielen Fällen abgerissen bzw. durch sogenannte „zeitlose“ Architektur ersetzt.
Im Kontext von Ressourcenknappheit und Klimawandel gilt es jedoch, diese Praxis der letzten Jahre zu hinterfragen.
Passend zum Thema Öffnungen, untersuchten die Studierenden der Gruppe von Ellena Ehrl und Tibor Bielicky die Schaufenster dieser sogenannten UABs.
Unter dem Motto „Liebe deine Stadt“ sollten die Studierenden als Vermittler und verstärkende Stimmen dieser unterbewerteten Architekturen agieren und eine Kampagne entwickeln, welche mit den verschiedene Ladenfronten der UABs interagiert.
Die Studierenden besuchten die Standorte der UABs und dokumentierten die Schaufenster mithilfe unterschiedlichster Medien.
Im nächsten Schritt wurde die Idee für eine Kampagne und ihr architektonischer Ausdruck entwickelt. Dazu wurden Kurzvideos gedreht und Modelle der Schaufenster gebaut.
Anstatt eine klassische Ausstellung zu planen, sollte die Kampagne die architektonische Idee der UABs erweitern.
Der Fokus lag dabei auf dem performativen und interaktiven Charakter des Schaufensters.
Um eine Transformation der Öffnungen zu schaffen wurden portable Objekte entworfen, welche am Ort der Öffnung eingesetzt werden sollten. Die Objekte dienten als Werkzeug für die Intervention.
Bei einem gemeinsamen Stadtspaziergang nahm jedes Team ihr gebautes Objekt mit. An Ort und Stelle der Öffnung präsentieren die Studierenden anhand des Objektes ihre Ideen.