SS 2021:
Fragen ans Licht

SS 2021
151.807 Lichtplanung 1
Peter Dehoff und Birgit Schulz
Online Lehrveranstaltung
Einführung am Mittwoch 17.03.2021 um 13:00 Uhr

„Für den Rest meines Lebens werde ich wohl nichts anderes tun als darüber nachzudenken, was Licht ist.“ Albert Einstein, Physiker

Die Unschuld der Strahlung
Licht ist die natürliche Voraussetzung für das Sehen. Licht bedient das Auge: seine Strahlung und Wellenlängen lösen in den Rezeptoren der Netzhaut Signale aus, die ins Sehzentrum geleitet werden. Dort entsteht ein Bild der Umwelt. Dort werden die Signale mit einem unendlichen Schatz an gespeicherten Erfahrungen abgeglichen. Wir sehen unsere Umwelt nicht nur, wir nehmen sie wahr.

Die Manipulation der Wahrnehmung
Das Licht und seine Strahlen benutzt der Mensch seit Jahrtausenden, um seine Wahrnehmung zu beeinflussen. Der Kontrast zwischen wohlgeformtem schwarz auf weiß erlaubt die Weitergabe einer geschriebenen Information. Ohne Licht gäbe es keinen Kontrast. Tageslicht durchdringt Maueröffnungen und formt Innenräume. Ohne Licht liegt das Innere immer im Dunkeln. Künstliche Lichtquellen, in abgetöntem weiß oder in Farbe, machen Oberflächen erst sichtbar, auch wenn das Tageslicht fehlt. Ohne künstliche Lichtquellen gäbe es keine Wahrnehmung in der Nacht. Information und Gestalt bestimmen die Wahrnehmung.

Die Gestaltung durch Licht
Der architektonische Entwurf verkörpert eine Absicht. Der Lichtentwurf unterstützt diese Absicht. Was kann das Licht leisten? Welche Rolle spielt das Tageslicht in seiner stetigen Veränderung vom ersten Morgenstrahl bis in die monddurchflutete Nacht für die Wahrnehmung? Wie begegnen sich Architektur und Tageslicht? Was kann künstliches Licht? Die richtigen Fragen zur richtigen Zeit machen die geplante Beleuchtung zum Werkzeug der gestalteten Räume – damit der Mensch seine Umwelt und die Architektur wahrnehmen kann.

SS 2021:
Fragen ans Licht
Light studies for Saat Rasta Houses, Studio Mumbai, 2010-2014
Light studies for Saat Rasta Houses, Studio Mumbai, 2010-2014
White U, Toyo Ito, 1976