Wer kennt das nicht, man braucht schnell ein Buch, das ganz oben im Regal steht, den im obersten Fach verstauten Koffer, oder wieder einmal bleibt die Deckenlampe finster. Leiter ist keine zur Hand, man greift zum nächstbesten Stuhl. Nicht immer ist dieser die beste Option.
Eine Leiter ist ein Gerät zum Hinauf- und Hinabsteigen mit Sprossen, die links und rechts in zwei Holme eingepasst sind, so die Definition.
Der Beginn der Nutzung von hölzernen Leitern geht bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurück. Bis heute hat sich der grundlegende Aufbau einer Leiter nicht elementar verändert.
Leitern gibt es im Handel viele, die Auswahl ist riesig, für jeden Zweck gibt es eine eigene Leiter. Von der einfachen Haushalts-Aluminium-Leiter und der Lehnleiter aus Holz für den Garten oder der Stehleiter bis hin zur Badeleiter in diversen Pools.

Wir bauen eine Leiter, individuell, einzigartig, dem eigenen Gebrauch dienend.

Leitern sind nicht nur Gerätschaften, um vom Boden zur Decke zu gelangen, sie sind Teil unsere praktischen Helfer im näheren Umfeld unseres Bewegungsraumes. Wir befassen uns mit der Einfachheit, dem Klaren, dem Banalen, wir filtern die unumgänglichen Elemente/Bauteile einer Leiter und beschränken uns auf das Wesentliche.

Die Dimensionierung der Auftrittssprossen und der Seitenholme werden für die Stabilität, dem sicheren Gebrauch und der Nutzbarkeit der Leiter ebenso von Bedeutung sein wie die haptische Bearbeitung der Teile.
Der Gebrauch einer Leiter kann durchaus vielfältig sein, wir fertigen allerdings kein multifunktionales ins Dekorationsmilieu abdriftendes Produkt, das letztlich für die gedachte Verwendung des Hochsteigens unnütz geworden ist.

Eine solide stabile Konstruktion sowie deren wichtigen begleitenten Faktoren wie Gewicht und Ergonomie werden von uns rezeptiv berücksichtigt.
Holz zwingt zur konstruktiven Disziplin, denn die Dauerhaftigkeit und die langfristige Gebrauchsfähigkeit von hölzernen Konstruktionen hängen vom materialgerechten Entwerfen und Konstruieren ab.

Studierende haben nach Absolvierung der Lehrveranstaltung Grundkenntnisse über strukturelle, ästhetische und mechanische Eigenschaften des Werkstoffes Holz erworben. Sie sind mit dem Arbeitsplatz, den Werkzeugen, Maschinen und Fachbegriffen einer Holzwerkstatt sowie den Grundprinzipien eines werkstoffgerechten Umgangs mit Holz vertraut und haben unterschiedliche Fügungs- und Bearbeitungsmethoden kennen gelernt, Grundlage für späteres Entwerfen und einer lebendigen Formkultur.