WS 2024:
Das abstrakte Etwas
151.906 SE Raum
Büşra Köroğlu
Holzwerkstatt [NAEG150], Alte Technik
Einführung am Mittwoch, 16.10.2024, 17:00 Uhr
Die Architektur hat eine gleichwohl inspirierende wie gefährliche Nähe zur Kunst. Schnell wandern Begriffe wie „Abstraktion“ oder „Minimalismus“ herüber, aus dem Zusammenhang gegriffen und labelhaft appliziert.
Natürlich kennt die Architektur die Versuche, den konstruktiven Ausdruck zu reduzieren. Die Reduktion der Dinge bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, daß die architektonischen Elemente in ihrem Ausdruck weniger konkret sind. Im Gegenteil, komplexe Dinge können dadurch wesentlich hervorgehoben werden. Abstraktion ist in der Architektur niemals gegenständlich, sondern höchstens rhetorisch zu verstehen.
Um diese schwierigen Übergänge zu lokalisieren und zu diskutieren, nehmen wir nicht die Kunst- und Architekturgeschichte zur Hilfe, sondern den Siebdruck. Diese Technik hat von sich aus ein geringeres Detailvermögen, mag die Fläche lieber als die Linie, und das Monochrome mehr als das Bunte.
Wir drucken Gebäudeteile und architektonische Elemente, so reduziert, daß sie im Siebdruck noch konkret lesbar sind. So versuchen wir handwerklich den Gegensatz zwischen abstrakt und konkret zu verhandeln, womit sich die Theorie immer so schwertut.
Als Referenz dienen uns unter anderem die abstrakt konkreten Scheunen und Industriegebäude des amerikanischen Malers Charles Sheeler. Aber auch Ralston Crawford, Hilberseimer oder Malevich lohnen einen Blick.
Das abstrakte Etwas